Aktuelles

14. Februar 2020

Früherkennung des Zervixkarzinoms – G-BA-Beschluss vom 22.11.2018 seit 01.01.2020 in Kraft:

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat am 22.11.2018 ein wegweisendes Programm zur Früherkennung des Zervixkarzinoms beschlossen. Die geänderten Richtlinie zur Krebsfrüherkennung  und die Richtlinie für organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme sind am 01.01.2020 in Kraft getreten.

Damit haben gesetzlich-versicherte Frauen ab 35 Jahren darauf Anspruch, dass zusätzlich zur zytologischen Untersuchung auch ein Test zum Nachweis einer Infektion mit humanen Papillomviren (HPV) durchgeführt wird.1 Diese sogenannte Co-Testung wird im 3-Jahresrhythmus angeboten und ersetzt bei den Frauen über 35 den bisherigen jährlichen Pap-Test. Für Frauen zwischen 20 und 30 Jahren bleibt es bei der jährlichen zytologischen Untersuchung. Bei beiden Gruppen stehen jetzt auch neuere diagnostische Verfahren zur Verfügung:

Für den HPV-Test können neben DNA-basierten auch nicht DNA-basierte Verfahren eingesetzt werden, sofern sie die Qualitätsanforderungen der Richtlinie erfüllen. Zu den nicht DNA-basierten Tests gehört der mRNA-basierte Aptima® HPV Assay. Im Vergleich zu DNA-basierten HPV-Tests kann dieser Frauen in erheblichem Umfang unnötige Belastungen ersparen: Der Einsatz des Aptima HPV Assay kann die Anzahl der durch falsch-positive Testergebnisse verursachten Folgeuntersuchungen wie zum Beispiel Kolposkopien um bis zu 23% reduzieren.2,3 Für die zytologische Untersuchung steht neben dem konventionellen Pap-Test auch die Dünnschichtzytologie, z. B. mit dem ThinPrepTM Pap Test, zur Verfügung. Dies gilt sowohl für die weiterhin bestehende jährliche zytologische Untersuchung für Frauen von 20 bis 34 Jahren als auch für die Co-Testung. Die Dünnschichtzytologie hat gegenüber dem konventionellen Pap-Test nicht nur den Vorteil, dass die zytologische Untersuchung und der HPV-Test aus nur einem Abstrich durchgeführt werden können, sondern erhöht die Wahrscheinlichkeit, das Krebsvorstufen entdeckt werden, um den Faktor 2,7, wie in der deutschen Rhein-Saar-Studie4 gezeigt werden konnte.

Für detaillierte Informationen haben wir Ihnen die geänderte Richtlinie des GBA sowie die aktuellen Informationen zur Abrechnungsleitlinie im Folgenden als Link hinterlegt.

https://www.g-ba.de/beschluesse/3597/

https://www.kbv.de/html/85.php

Literatur

1. Gemeinsamer Bundesausschuss. Richtlinie für organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme und KrebsfrüherkennungsRichtlinie: Programm zur Früherkennung von Zervixkarzinomen. Beschlusstext. [Zuletzt abgerufen am 04.12.2018]. https://www.g-ba.de/informationen/beschluesse/3597/

2. Haedicke J, Iftner T. A review of the clinical performance of the Aptima HPV assay. J Clin Virol. 2016;76(1):S40-S48.

3. Iftner T, Becker S, Neis K-J, Castanon A, Iftner A, Holz B, et al. Head-to-head comparison of the RNA-based Aptima human papillomavirus (HPV) assay and the DNA-based Hybrid Capture 2 HPV test in a routine screening population of women aged 30 to 60 years in Germany. J Clin Microbiol. 2015;53(8):2509–16.

 

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