Informationen aus der Gesundheitspolitik – Screening mit digitaler Brusttomosynthese
Die Leitlinienentwicklungsgruppe der ECIBC
hat das Screening mit digitaler Brusttomosynthese einschließlich synthetischer 2D-Bilder oder
digitaler Mammografie für asymptomatische Frauen mit hoher mammografischer Brustdichte
im Rahmen von systematischen Vorsorge- programmen empfohlen.
https://healthcare-quality.jrc.ec.europa.eu/european-breast-cancer-guidelines
I. Hintergrund
Die Initiative der Europäischen Kommission gegen Brustkrebs (ECIBC) hat sich zum Ziel gesetzt, Gesundheitsdienstleistern und Frauen in ganz Europa klare und unabhängige Leitlinien zu Früherkennung und Versorgung auf der Grundlage der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu bieten. Sie veröffentlicht Leitlinien zu allen Aspekten der Brustgesundheit, die regelmäßig aktualisiert werden.
II. Ergebnis
Im Juni 2020 veröffentlichte die Leitlinienentwicklungsgruppe der Initiative der Europäischen Kommission gegen Brustkrebs (ECIBC GDG) ihre Empfehlungen für das Mammografie-Screening. Erstmals wird in diesen Leitlinien die Verwendung der Tomosynthese oder der digitalen Mammografie beim Screening empfohlen, wobei beide Methoden gleich empfohlen werden; die Tomosynthese wird also auf gleicher Höhe mit der digitalen Mammografie, dem allgemein wahrgenommenen Goldstandard, positioniert.1
Wortlaut der neuen Empfehlung2:
„Für asymptomatische Frauen… empfiehlt die Leitlinienentwicklungsgruppe der ECIBC entweder die digitale Brusttomosynthese (DBT) oder die digitale Mammografie (DM) im Rahmen eines systematischen Vorsorgeprogramms.“
Frauen mit dichtem Brustgewebe
Es gibt auch Leitlinien zum Screening für Frauen mit dichtem Brustgewebe3. Obwohl die digitale Mammografie oder Tomosynthese für diese Frauen gleichermaßen empfohlen wird3, heißt es ausdrücklich, dass Frauen mit dichter Brust am meisten von den Vorteilen der Tomosynthese profitieren würden4:
„Frauen mit hoher mammografischer Brustdichte werden wahrscheinlich am meisten von der erhöhten Nachweisfähigkeit der DBT profitieren.“
Die ECIBC rät jedoch von einer doppelten Untersuchung mit digitaler Mammografie und Tomosynthese
bei einem Untersuchungstermin ab1,3. Ein synthetisches 2D-Bild (S2D) aus dem 3D-Datensatz der Tomosynthese kann hier helfen, wenn der übliche 2D-Datensatz in einem lokalen Vorsorgeprogramm oder zu Dokumentationszwecken noch benötigt wird.
Die spezifische Anleitung lautet:
„Die Leitlinienentwicklungsgruppe der ECIBC empfiehlt:
- kein adaptiertes Screening mit sowohl DBT als auch digitaler Mammografie
- kein adaptiertes Screening mit Magnetresonanztomografie (MRT)
- kein adaptiertes Screening mit einem automatisierten Brust-Ultraschallsystem (ABUS) • kein adaptiertes Screening mit Handheld-Ultraschall (HHUS)“
https://healthcare-quality.jrc.ec.europa.eu/european-breast-cancer-guidelines/dense-breast
Frauen mit invasivem Mammakarzinom
Für die Planung chirurgischer Eingriffe „bei Frauen mit histologisch gesichertem invasivem Mammakarzinom empfiehlt die ECIBC-Leitlinienentwicklungsgruppe die kontrastverstärkte spektrale Mammografie (CESM) vor der Magnetresonanztomografie (MRT) als Hilfe bei der Planung des chirurgischen Eingriffs“.
https://healthcare-quality.jrc.ec.europa.eu/european-breast-cancer-guidelines/surgical-planning
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
alexander.hoffmann@hologic.com, Market Access Lead, Nordeuropa